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ALBAN BEIKIRCHER

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    Schöner als "am schönsten" geht nicht

    Emden. Da stimmte alles: die Atmosphäre in der Neuen Kirche, das schöne Schubert-Programm, das Miteinander der Musiker, die Sympathie und Harmonie, die untereinander herrschte, das Musizieren aus gleichem Atem, das Konzertieren nach denselben Vorstellungen. Kurz gesagt: Was das Klavier-Quintett – in der Besetzung: Matthias Kirschnereit, Violinist Alban Beikircher, Bratscherin Vera Beikircher, Cellist Wen-Sinn Yang und Kontrabassist Michael Hagemeister, der kurzfristig für Wieland Bachmann eingesprungen war – da präsentierte, war feinste, ausgewogene Kammermusik, bei der der intime Charakter der Musik eine reine Freude für die rund 260 Besucher bedeutete... Also konnte man sich zurücklehnen und genussvoll dem lauschen, was auf der Bühne präsentiert wurde. Schubert eben, den man als Hörer immer lieber gewinnt, je öfter man seine Musik zu hören bekommt. Das einsätzige Streichtrio in B-Dur eröffnete einen Abend der Zuneigung mit einem schönen, eingängigen Klangbild und prächtiger Ausarbeitung. Doch es ging noch besser. Das – ebenfalls einsätzige – Notturno in Es-Dur – schuf romantische Stimmung im Übermaß, und die Musiker definierten die Nacht als einen reinen Sehnsuchtsort. Dann das erste größere Werk, die „Arpeggione“-Sonate für Klavier und Violoncello – niveauvoll, melodiegesättigt und mit eingängigen Themen versehen. Und schließlich das lang sich ergießende Quintett A-Dur, D 667, gemeinhin bekannt als das „Forellenquintett“. Und nun entfaltete sich das zuvor schon bestehende Einvernehmen zwischen Klavier und Streichquartett zu einem rauschhaften Miteinander, das die Musik in die höchsten Höhen trug und alle, die dabei waren, mitnahm. Angesichts der Wärme in der Neuen Kirche hatte eingangs ein Zuhörerin wehmütig gesagt: „Heute Abend wäre ich lieber an einem anderen Ort.“ Aber nach diesem erfüllenden Quintett erklärte dieselbe Dame mit glänzenden Augen: „Nirgendwo anders hätte ich an diesem Abend sein mögen!“ Diese Meinung teilte das Publikum im Saal offensichtlich. Es gab rauschenden Beifall – klugerweise aber keine Zugabe. Schöner als „am schönsten“ geht eben nicht.

    www.kultur-in-Emden.de, 13.7.2023


    „Teufelstriller“ mit virtuoser Brillanz 

    „Musikalischen Sommer“ eröffnet mit der Camerata Bohemica Prag. 

    Mühlacker-Lienzingen. Sommerfrisch-heitere Musik begrüßte die gut 180 Besucher der Eröffnungsmatinee des „Musikalischen Sommers“ in der Lienzinger Frauenkirche. Zu Gast war die renommierte Camerata Bohemica Prag.

    Unter Leitung des isländischen Dirigenten Gudni A. Emilsson spielte sie zum Konzert-Auftakt Wolfgang Amadeus Mozarts Divertimento in F-Dur (KV 138), eine unterhaltsame dreisätzige Serenaden-Musik mit zwei temperamentvoll zupackend wiedergegebenen Allegro-Ecksätzen und einem in eingängig singendem Tonfall musizierten Andante in der Mitte. Dann präsentierte das Programm mit dem renommierten Geiger Alban Beikircher zwei solistisch virtuos ausgeführte Bravourstücke der Extraklasse. Antonio Vivaldis Violinkonzert e-Moll (RV 277) mit dem Beinamen „Il Favorito“ erfreute mit kontrastreichen Klangfarben und Stimmungen. Im Einleitungssatz erreichte die Solo-Violine in aufsteigenden Linien unerhörte Höhen. Ihre bunte Lautmalerei erinnerte an hell trällernden Lerchen-Gesang, von der Streichorchester-Begleitung schmuckreich umrahmt. Melodienselig dunkel entfaltete sich dagegen im Mittelsatz die breit ausgezogene Solostimme über den zurückhaltend stockenden Orchester-Antworten. Virtuos ausgeführte Violinsoli leuchteten im tänzerisch flotten Finale.

    Das war freilich noch nichts gegen die überbordende, in Lienzingen von barocker Orchester-Pracht untermalte Virtuosität der berühmten Sonate in g-Moll (GT2. gO5), der „Teufelstrillersonate“, von Guiseppe Tartini. Mit sehnsuchtsvoller Melancholie tönte das „Larghetto affettuoso“, das Beikircher im Solo mit samtig weichem Vibrato ausstattete. Im zweiten, mit „Tempo giusto“ überschriebenem Satz deuteten sich bereits in hüpfenden Spiccato-Abschnitten die kommenden virtuosen Sonderaufgaben an, die der Komponist in das Finale seiner Partitur eingefügt hat – mit barocken Affekten aufgeladene doppelgriffige Passagen von unglaublich-technischem Anspruch. Eine im wahrsten Sinne des Wortes „teuflischer“ Trillerketten-Furor, der kein Ende nehmen wollte. Mit welcher Brillanz Alban Beikircher die Herausforderung annahm, war eine Wucht.

    Nach der Pause interpretierten die zwölf Streicher aus Prag mit ihrem souverän am Pult agierenden Maestro eine Kammerorchester-Bearbeitung des Streichsextetts A-Dur (op. 48) von Dvorák. Wobei besonders das Finale mit seinem Reichtum an folkloristisch eingefärbten Miniaturen beeindruckte. Keine Frage: Das Publikum war vom ereignisreichen Konzertgeschehen am idyllischen Veranstaltungsort begeistert. 

    Eckehard Uhlig, Pforzheimer Zeitung 13.6.23






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    in 2 Kategorien nominiert für den OPUS KLASSIK 2022

    Five stars: 

    An illuminating performance of Wolf-Ferrari’s Violin Concerto

    “If Beikircher’s performance of the concerto doesn’t put it on everyone’s holiday wish list, then truly the work is a lost cause, for Beikircher’s is the best I’ve heard and the most revealing yet of what a gorgeous score this is... Beikircher’s tone as he reaches the highest notes on his E string becomes a thread spun from the finest silver… The main cadenza is reserved for the Rondo finale, and it’s a doozy.  It goes on for four minutes, occupying nearly 30% of the entire movement. Beikircher dispatches it brilliantly, not flagging for a single moment, and tossing off the most difficult passages with purity of tone untarnished by any scraping or scrapping… 

    If you have one or another of the aforementioned recordings of the concerto, I wouldn’t advise you to part with it, but I would strongly advise you to acquire this one with Beikircher. It’s breathtakingly beautiful.“

    Jerry Dubins, Fanfare magazine


    BR Klassik - Album der Woche

    "Alban Beikircher meistert das mit solcher Virtuosität, Noblesse, Klangschönheit und reicher Ausdruckspalette, dass man sich fragt, warum man von diesem Geiger nicht schon viel öfter gehört hat..."

    Alexandra Maria Dielitz, BR


    „Wolf-Ferraris 1944 in München erstmals erklungenes Violinkonzert, dessen Uraufführungssolistin Guila Bustabo den verehrten Komponisten zur Ausgestaltung mit technischen Schwierigkeiten schon provozierend nötigte, hat allenfalls einen Nachteil: 

    Es passt mit seiner filigranen Fraktur, den weichen Effekten und seiner melodischen Makellosigkeit nicht in die düstere Entstehungszeit. 

    Alban Beikircher scheint den feingeistigen Fluss des noblen Komponisten filigraner Opernkomödien zu lieben und zeigt die nötige Detailbesessenheit.“

    Roland H. Dippel, concerti.ch


    „Neben der Vertrautheit, beispielsweise im vierten Satz, bleibt das Ohr an der brillanten Technik haften. Beikircher unterstreicht die Heiterkeit, die Lyrik und den Humor dieses Werks mit großem Geschick…“

    Record-Geijutsu

    Ermanno Wolf-Ferrari

    Violinkonzert D-Dur, op. 26


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